Monokausales Denken im Sinne der aristotelischen Logik stößt an ihre Grenzen, wenn Wechselwirkungen zwischen mehreren Faktoren auftreten.So sprengt jede Selbstreflexion des Denkens die aristotelische Logik, da hier mit dem Prozess des "Sich-seiner-selbst-bewusst-seins" ein drittes Element eingeführt wird, daß mit den anderen beiden auf derselben logischen Ebene anzusiedeln ist.
Ein weiteres Beispiel von triadischem Denken, d.h. in drei miteinander verschränkten Begriffen, bildet die Systemtheorie mit dem Dreifeld "System-Grenze-Umfeld". Dabei verbindet die Grenze das System und sein Umfeld zu einem übergeordneten Ganzen. Die Grenze stellt ein dynamisches Prinzip dar, das verbindet, vermittelt, austauscht. Im aristotelischen Sinne ist sie Hochform:
"Nicht System, nicht Umfeld, nicht nichts."
Auch die Beschäftigung mit dem Phänomen der Selbstorganisation (und des Bewusstseins) führt zwangsläufig das klassische zweiwertige Denken an seine Grenzen. Die inhärente Rückkopplung derartiger Systeme erfordert auch hier eine Änderung des Denkrahmens.
Die heutige bürokratisierte und technisierte Welt braucht für ihre linearen Entscheidungsprozesse eine formale Logik, die naturgemäß dem triadischen Denken einen großen Widerstand entgegenbringt. Gelehrt wird in den Schulen überwiegend, was sich durch Fragebogen im Sinne eines zweiwertigen Denkens abfragen und bewerten läßt. Entsprechend starr wird das Wissensgebäude.
Wo immer Entscheidungsalternativen existieren, wo Prozesse des Werdens untersucht werden müssen, wird höherdimensionales Denken gebraucht. Je komplexer das zu entscheidende Problem, um so vernetzter die anzuwendenden Denkstrukturen.
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